Knoblauch - Nicht einfach nur eine Knolle, sondern ein ganzer Lebensstil
Mit Knoblauch, lateinisch Allium Sativum, assoziiert man häufig Transsilvanien, das Vertreiben von Vampiren, Graf Dracula und das mediterrane savoir vivre. Der Konsum von Knoblauch bedeutet für viele Leute nicht nur einen betont gesundheitlich orientierten Lebensstil, sondern er ist in keinem Haushalt zu missen, denn der Knoblauch kann so viel mehr als nur jedem Gericht den ordentlichen Schwung zu verleihen, ihm werden auch antibakterielle und antivirale Wirkungen zugeschrieben.
Die riechende Knolle ist von keinem Grillabend mehr wegzudenken, denn er verleiht jedem Stück Fleisch den ordentlichen Pepp und mischt im Tsatsiki eingearbeitet jeden Salatteller auf. Niemand könnte sich eine osteuropäische Großfamilie vereint am geselligen Essenstisch ohne irgendeine Art von Knoblauchzubereitung vorstellen.
Gerade in Osteuropa gilt der Knoblauch als medizinische Wunderwaffe und wird neben Hochprozentigem bei jedem Wehwehchen und Gebrechen eingesetzt. Die Osteuropäer schwören sogar darauf die Zehen roh zu verspeisen zusammen mit hausgemachter Wurst und einem frischen Stück Brot. Da würde der Knoblauch noch besser all seine Heilkräfte entfalten und aphrodisierend wirken.
Damit der rohe Knoblauchkonsum für einen Knoblauchneuling nicht zu stark ist, sollte dieser zuerst mit frischem Knoblauch beginnen, der weitaus milder ist roh zu verspeisen, als die trockenen Zehen.
Auch in Deutschland geht ein Wandel im Konsumenten verhalten einher, haben sich die Deutschen vor Jahren noch geziert die stinkende Wunderwaffe zu verspeisen, so sind wir Germanen immer mehr begeistert vom Geschmack der Wunderknolle. Aufgrund der Globalisierung und der Migration kommen wir immer mehr auf den Geschmack des Liliengewächses. Sogar gewöhnen unsere Mägen sich langsam an die Schärfe des Knoblauchs. Er stellt für uns sogar so viel mehr da als nur ein Gewürz oder ein Allheilmittel, denn er gehört zum Zusammenwachsen der Kulturen.
Wer könnte sich seinen Döner ohne Knoblauchsoße überhaupt vorstellen? Oder das griechische Tsatsiki ohne den Pepp der Knolle? Auch die italienische Bolognese Sauce würde ohne Knoblauch nur noch halb so rund sein. Wer würde sich noch ein Baguette mit Mozerella bestellen, wenn darunter der Knoblauchdip fehlen würde? Wer würde noch einem spanische Tapas Abend frönen, wenn die traditionelle Aioli auf dem Tisch fehlen würde??
Knoblauch vermittelt einen Lebensstil, der Lebensstil des französischen Savoir vivre. Er vermittelt die mediterrane Geduld, die Geselligkeit bei heiteren Grillabenden, die Lebenslust und Lebensfreude. Er importiert nicht nur den Geschmack, sondern gleich die ganze Lebensfreude. Fischgerichte ohne Knoblauch-niemals. Deswegen haben wir uns vom osteuropäischen Lebensgefühl inspirieren lassen und den Knoblauch nach Deutschland geholt und ihn hier vor Ort angebaut. Er soll mit all seinen Mythen und Wirkungsweisen auch Teil unserer Kultur werden.
Unter Mythen die den Knoblauch umgeben, ist vor allem zu erwähnen, dass Knoblauch Vampire vertreiben soll, da er übel riecht und die Vampire einen sensiblen Riecher haben und außerdem wirkt er Blut verdünnend, was die Blutsauger ebenfalls abschrecken soll. In Rumänien, in den transsilvanischen Karpaten hat sich eine ganz besondere Mischung aus Religiosität, Tradition und Aberglaube erhalten. Ende November wird die Andreasnacht gefeiert. In dieser besonderen Nacht soll mit Mujdei, einer Knoblauchpaste, Unheil von Mensch und Tier abgewendet werden, indem das Haus mit der Knoblauchpaste eingepinselt wird.
Auch historisch wurde der Knoblauch schon vor 5000 Jahren angebaut. Er galt als Bezahlung für die Sklaven, als Nahrung für die Pyramidenbauer, als Beigabe ins Grab der Pharaonen und als Stärkung der olympischen Athleten. Ob Ägypter, Römer oder griechischer Athlet- alle waren sich einig, dass sie ohne die verliehenen Kräfte der omnipotenten Knolle ihr angestrebtes Tagwerk nicht hätten verrichten können. Deshalb lassen auch wir uns ein auf den Lebensstil der Osteuropäer und Südländer und auf die Erfahrungen der alten Griechen, Römer etc. und veranlassen uns dazu mehr Knoblauch zu konsumieren, welcher jetzt auch vermehrt in der Region angebaut wird.